Abstract
Gutenberg Bible in RSL (olim Leipzig. DBSM) was damaged by cutting a part of miniatures of the 15th century and then hard affected during the restoration in the 18th — 19th century (s. annotation in german).
Incomplete, fol. 5 is a facsimile of Adam Pilinski, 324 and 317 leaves (fol. 318—319 were cut). The first typeset, except fol. I.12r and II.162r; fol. I. 1r—4v, 129r—132r with 40 lines (fol. 1, 2, 4 are singletons); fol. I.1r, 4r, 129rv with printed red rubrics; fol. II.82 and II. 89 are singletons; fol. I.291—293 (Iob, Ps) and 298-300 (Ps) in vol. 1 and the gatherings 27 and 28 in vol. 2 were interchanged during the binding process (right order — 292, 293, 291 and 300, 298, 299; s. Dolgodrova. 1996. P. 137; 2014. P. 55). The type area of the fol. I.1 were cut (the ruling is of another colour) and pasted in the leaf from another book with a full border in style of “gold scrolls” (Bruges, 1450—1460?). In the lower margins there are 138 (139?) miniatures of the 15th century, a part of them and of the partial borders (from 61 to 133) were cut and sold in the 19th (?) century. The exemplar was affected at least four times. During the first (?) restoration before the exemplar entered the rare book market were made parchment inserts instead of cuttings, a ”collage” on the fol. I.1, and perhaps the “medieval” binding with the relics of chain (in the exemplar there aren’t any marginal notes of owners or readers, except one of the 19th century). The second restoration ca. 1878 was of A. Pilinski, who made a facsimile of the fol. I.5, drawn some initials and restored the parchment holes and cuts. About 1878—1884 (before 1880?) the last owner H. Klemm ordered to make a new binding and to draw 144 new miniatures and the most part of the partial borders in order to hide the parchment inserts. The last affect took place between 1884 and 1940, when were lost a part of the silver clasps.
The authenticity of the date “1453” on the fol. I.324v can be proved only after the study of the restorations history in the 19th century. It can be written of the one of scribes, who wrote the lettres d’attente for chapter numbers and initials.
A codicological description of the exemplar is in progress. The lists of the miniatures of the 15th and 19th centuries s. in attachment.
Abstract (other)
Das Exemplar der B42 in der Russian State Library in Moskau ist schon eine Weile für die Forscher zugänglich (T. Dolgodrova), die Arbeitszeit mit ihm ist aber begrenzt und dieser Bericht bietet nur die vorläufigen Ergebnisse an. Zwei Pergament-Bände (324 Bl. und 317 Bl.) wurden beim Einbinden merklich beschnitten. Statt des fehlenden Bl. 5rv steht eine Faksimile von Adam Pilinski (1810—1887). Im Bd. 2 fehlen die leeren Bll. 318r—319v; die Bll. 82 und 89 sind Einzelblätter. Der erste Druck nach S. de Ricci, ausser Bd. 1. Bl. 12 und Bd. 2. Bl. 162 (zweiter Druck). 40 Zeilen haben nur die Bll. 1r—4v (Bll. 1, 2 und 4 sind Einzelblätter!) und Bl. 129—132r; in der Faksimile von A. Pilinski — 40 (5r) und 41 (5v) Zeilen. Die gedruckten roten Rubriken findet man nur auf die Bll. 1r, 4r, 129rv. Die Bll. 291—293 (Iob, Ps) und 298-300 (Ps) des Bd. 1 (richtig 292, 293, 291 und 300, 298, 299), sowie die Lagen 27 und 28 des 2. Bd. wurden beim Einbinden verwechselt (s. Dolgodrova. 1996. S. 137; 2014. S. 55). Der Satzspiegel auf Bl. 1rv des 1. Bd. wurde beschnitten (die Liniierung von anderer Farbe!) und auf ein Blatt mit der Vollbordüre im Stil von “gold scrolls”(?) aus einem anderen Buch eingeklebt.
Die Illumination des 15. Jhs. ist von relativ mittleren Niveau. Im Bd. 1: die Rubriken, Kolumnentitel, die Linierung, kleine “Flecken” mit Muschelgold auf einigen Grossbuchstaben, der grösste Teil der Initialen (kleine roten und blauen Initialen — nur im Ps; die anderen sind Feldinitialen (champie): goldene auf 2—4 Zeile, ornamentale mit goldenem Feld auf 6 Zeilen, mit Bordürenstab und Teilbordüre oben und unten; alles im Stil von “gold scrolls” (?) (Brügge, Mitte des 15. Jhs.), aber vereinfacht; die einzige erhaltene Halbbordüre vom hohen Niveau befindet sich auf Bl. 291) und 118 Miniaturen am unteren Rand (mindestens 2—4 Maler). Im Bd. 2 — dasselbe, plus fast alle Initialen, 20 (21?) Miniaturen und eine Vollbordüre auf Bl. 1r. Insgesamt 138 (139?) Miniaturen des 15. Jhs. Es gibt die Representanten (lettres d'attente) für die Kapitel-Nummern (und die kleinen Initialen im Ps) von einer oder zwei Händen des 15. Jhs. in den Lagen 4—33 des 1. Bd. und im ganzen 2. Bd.
Es gibt nur die seltenen Marginalien eines Lesers des 19. Jhs. (Kreuzchen und Klammern).
Im Exemplar gibt es nur eine Serie der Einschnitte für den Einband (der Buchblock ist im sehr guten Zustand), aber ca. 5 Serien der Foliation und 5 Serien der Kustoden. Die 1. Serie der Foliation mit brauner Tinte von 15.? Jh. ist stark beschnitten (Bd. 1. Bl. 231 “23[.]”). Die Reihenfolge der anderen Serien mit Bleistift des 18.(?)—19. Jhs. ist schwer festzustellen. Die eine zeigt, dass Bd. 1 existierte eine Weile als zwei Bände — auf den Bl. 159—189 (die Lagen 17—20, Fragm.) stehen die Nummern 2—32. Die andere Serie weist darauf hin, dass früher im Bd. 1 sieben Blätter fehlen: auf den Bl. 272—280 stehen die Nummern 265—273 (vgl. die Einzelbll. 1, 2, 4, 6, 7, 9, 10, der Bl. 5 fehlt), ausserdem gehen auf dem Bl. 21 die Nummer “17”, 25 — “2[.]”, 27 — “[.?]2[.]”, 28 — “23”, 30 — “26” (keine Textverluste). Die moderne Foliation vermutlich von einer Hand der frühen Serien der Kustoden.
Die Serien von Kustoden sind noch zu untersuchen. Als die ältesten können vorläufig 3 Serien gelten: die eine mit Blattzahl der ersten Hälfte der Lage und zwei Serien mit den Nummern der Lagen. Später kann eine Serie auf Französisch mit den Nummern des Bandes, der Lage und des Blattes entstehen, sie kann in der Werkstatt von A. Pilinski gemacht werden. Die Zählung der Lagen im Bd. 1 hat Fehler in den Lagen mit den anderen Serien der Foliation.
Es sieht so aus, als ob die vorherigen Besitzer einen Teil der Miniaturen und der Halbbordüren des 15 Jh. mit 1—2 Zeilen des Textes ausgeschnitten und verkauft haben (vgl. J. Schinnerer, P. Schwenke). Die folgenden Besitzer haben eine Restaurierung durchgeführt: 1) statt der fehlenden Miniaturen die Pergament-Einlagen gemacht wurden, die Linierung und beschnittene Zeilen wurden erneuert / ergänzt; 2) der Bl. 1 mit dem Satzspiegel aus einem anderen Exemplar der B42 wurde “gefertigt”, und die separat existierenden 6 Blätter der Lage 1 des 1. Bd. könnten hinzugefügt werden (die Einzelbll. 2, 4, 6, 7, 9, 10); 3) für den neuen “mittelalterlichen” Einband konnten die Deckel eines anderen Buches mit den Resten der Kette benutzt werden. In dieser Ausstattung wurde das Exemplar 1878 auf den Antiquariatsmarkt gebracht und in der Literatur beschrieben. A. Pilinski im Jahre 1878 oder kurz zuvor muss ein Faksimile des Bl. 5rv und vermutlich einigen Pergament-Einlagen gefertigt haben, sowie die Restaurierung des Pergaments (?) (s. “seine” Serie von Signaturen im Bd. 1 Bl. 33, 71, 116, u.a., im Bd. 2 Bl. 134). In seiner Werkstatt muss auch einige Teilbordüre im Stil des 15. Jhs. eingefügt werden (3 (?) Hände; s. Bd. 1. Bl. 5v, 273; Bd. 2. Bl. 131rv, 140rv, sie unterscheiden sich von den Bordüren und Filigranen in dem zweiten von ihm restaurierten Pergament-Exemplar der B42 in New York. PML). Er verwechselte einige Male die Nummer der Lagen und variiert immer “f” und “p” für Blätter (Unachtsamkeit?).
Im 2. Bd. Bl. 312 gibt es ein Datum mit Bleistift “C B. 1890”.
Die letzte (?) Serie der Kustoden (die Zahl der Zeilen auf die Blätter mit den 40 Zeilen) hat Fehler.
In 1878—1884 (vor 1880?) im Auftrag von H. Klemm wurden im Exemplar eine Serie der Miniaturen (94 im Bd. 1, 50 im Bd. 2, insg. 144; mit den Miniaturen des 15. Jhs. — 282) und die überwiegende Mehrheit der Teilbordüren mit sehr vereinfachter Imitation des Stils “gold scrolls” eingefügt. Sie befinden sich am unteren Rand und “tarnen” gewöhnlich die Pergament-Einlagen, aber stehen auch auf die “unversehrten” Blätter. Sie unterscheiden sich stark vom Stil der Teilbordüren von Pilinski und wurden auch auf seinem Bl. 5rv angefügt. Diese Miniaturen wurden in absichtlich vereinfachter Art von einigen Maler ausgeführt, es kommen manchmal Anachronismen vor (modernen Hosen und Schuhe — z. B. Bd. 1. Bl. 35v, 37r, 44r, 64r, 70r, Militärkleid — Bd. 1. Bl. 70r, „osteuropäischen“ Hemde, Hosen und Stiefel — Bd. 1. Bl. 107r, 116r u.a.), die die Allusionen zur Geschichte des 19. Jhs. vermuten lassen.
Die Autenzität des Datums (arabisch) “1453” auf Bl. 324v des 1. Bd. (P. Schwenke) kann nur nach der Untersuchung der Restaurierungsgeschichte im 19. Jh. bestätigt werden. Seine Formen “4” als Schleife und “5” als “7” werden bei Cappelli für das 15. Jh. angegeben. Das Datum kann einer Hand (zwei Händen?) des 15. Jhs. gehören, die mit den Representanten die Lagen 4—33 des 1. Bd. und den ganzen 2. Bd. versehen hat (ich habe aber unter ihnen keine identischen Formen des “1” (wie “9“) und des “5” gefunden (“5” immer wie “Ч”)).
Eine kodikologische Beschreibung des Exemplars ist in Vorbereitung. Die Liste der Miniaturen des 15. und des 19. Jhs. s. nach dem Artikel.
Keywords
Gutenberg Bible (B42), Russian State Library, Pierpont Morgan Library, Heinrich Klemm, Adam Pilinski, facsimile, illumination, miniature, cutting, parchment, 1453, lettre d’attente, signature
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